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Aus den Magazinen des Landesarchivs (Juli 2014)

200 Jahre Oldenburger Schlossgarten (1814) (NLA - Oldenburg - Best. 298 Z Nr. 5087)


NLA - Oldenburg - Best. 298 Z Nr. 5087  

Seit zwei Jahrhunderten besteht der heute vom Land Niedersachsen unterhaltene und mittlerweile als Gartendenkmal anerkannte Oldenburger Schlossgarten, für Oldenburger „ein Paradies vor ihrer Tür“. Daher feiert das Land Niedersachsen dieses Jubiläum ab April 2014 im Rahmen seines „Niedersächsischen Jahrs der Landesgeschichte“. Der Ministerpräsident hat die Jubiläumsveranstaltungen in Oldenburg am 25. April persönlich eröffnet.

Viele Oldenburger und viele Auswärtige verbinden schöne Erinnerungen mit Aufenthalten in der grünen Oase unweit der Einkaufsstraßen. Der Schlossgarten, der im Stil des englischen Landschaftsgartens angelegt wurde, gehört heute zum Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte. Finanziell und ideel unterstützt werden seine Belange seit 62 Jahren von den Mitgliedern der „Gemeinschaft der Freunde des Schlossgartens“.

Die Entstehung der nach den Parks in Rastede und in Eutin dritten großen Gartenschöpfung Herzog Peter Friedrich Ludwigs von Oldenburg (1755-1829) lässt sich bis in die Zeit ab 1803 zurückverfolgen, als nach der Niederlegung der Wälle der Hauptteil des heutigen Schlossgartens nach und nach in den Besitz des Herzogs gelangte. Konkrete Gartenplanungen des Herzogs begannen wohl 1809. Aufgrund jüngster Forschungen in den Beständen des Landesarchivs ist mittlerweile bewiesen, dass das heutige Hofgärtnerhaus und die Mauer um den Küchengarten nicht 1808, sondern erst 1810 errichtet wurden. Alles dies waren schon wichtige Vorarbeiten, doch wurde die Entstehung durch die französischen Besetzung 1811-1813 so stark unterbrochen, dass der Schlossgarten ab 1814 in zweifellos schon länger vorgegebenen Grenzen nicht nur weitgehend neu angelegt, sondern auch verwaltungstechnisch im Aufsichtsbereich des Hofmarschallamts erstmals selbstständig wurde.

Für die Gestaltung war ab 1814 für mehr als vier Jahrzehnte der Hofgärtner Julius Bosse (1788-1864) zuständig, der sich auch überregional eines sehr guten Rufs als Gartenfachmann erfreute. Der älteste überlieferte, von einem Hofgärtner angelegte Bestandsplan von 1832 stammt von ihm (s. Abbildung). Das wertvolle Original befand sich bis 2007 in einem Rahmen in der Gartenverwaltung und wurde u.a. aus konservatorischen Gründen in das Landesarchiv überführt.

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